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  • AutorenbildA Keukert

Warum Grübeln uns auslaugt


Zu viel Denken und Grübeln laugt uns aus.

Ganz bestimmt kennen Sie das auch: Sie haben ein Problem und plötzlich denken Sie nur noch an dieses Problem. Alle Gedanken kreisen darum, ohne dass Sie eine Lösung finden. Je mehr sie an das Problem denken, umso mehr haben Sie das Gefühl, wie ein Fass ohne Boden zu sein: Sie fühlen sich immer müder und schlapper, das Denken laugt Sie aus. Trotzdem können Sie nicht aufhören zu denken und werden noch erschöpfter. Ein ständiger Kreislauf... Woran liegt das und wie können Sie Abstand gewinnen? Das möchte ich Ihnen hier einmal aufzeigen.


Um darauf eine Antwort zu finden, nehme ich Sie einmal kurz mit auf eine Reise zur Lehre der Chinesischen Heilkunde:

In der TCM hat dies mit unserer Mitte zu tun. Unsere Wandlungsphase Erde – Milz und Magen (Achtung! Ich spreche hier von körperlichen Funktionen, nicht von den Organen an sich!) – wird in Verbindung gebracht mit (intellektuellem) Denken, mit Grübeln, (Für-)Sorge, Geborgenheit, Sicherheit, damit, sich selbst und andere Leute (er)nähren zu können.


Gibt es da nun eine Situation, die ich als problematisch empfinde, kann es dazu kommen, dass wir immer mehr beginnen, Gedanken zu wälzen. Wir kreisen in Gedanken wie in einem Hamsterrad um dieses Problem, ohne dass wir eine Lösung darauf finden. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die Energien dieser Wandlungsphase Erde geschwächt sind. Damit nicht genug: Je mehr wir weiter grübeln, umso mehr schwächen wir diese Energien auch noch zusätzlich! Wir fühlen uns immer mehr im Kopf gefangen und immer weniger mit beiden Beinen am Boden geerdet…

Auf der körperlichen Ebene haben Milz (und Bauchspeicheldrüse) und Magen die Funktion, Energien für den Körper aus unserer Nahrung heraus bereitzustellen. Sie sind quasi das, was wir in der westlichen Medizin als Stoffwechsel kennen. Da unsere Emotionen eng mit unseren körperlichen Funktionen verknüpft sind, kann das Grübeln uns körperlich beeinträchtigen.

Vielleicht kennen Sie das ja sogar: Dann kommt es zu Verdauungsstörungen wie Bauchschmerzen oder Spannungsgefühlen, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung. Sogar Gelüste auf Süßes können damit in Zusammenhang stehen. Denken Sie doch mal an Kinder, die ständig durch die Schule intellektuell denken und lernen: sie haben ganz oft Lust auf Süßes – das ist der Geschmack, der Milz und Magen, also der Erde, zugeordnet wird. Alles, was süß ist, nährt uns. Aber nur dann, wenn die Süße natürlicher Art ist… Damit möchte sich unsere Erde stärken. Allerdings ist auch hier die Dosis das Gift: Greifen wir auf ein Zuviel an Süßigkeiten zurück, schwächt uns das mehr, als dass es uns stärken würde.

Auch Unruhezustände können damit in Zusammenhang stehen. Vielleicht schlafen wir schlechter ein oder durch.

Und jetzt stellen Sie sich einmal vor, was passiert, wenn Sie sowieso schon geschwächt sind und unsere Mitte kaum noch Energien aus unserer Nahrung ziehen kann! Wenig Energie, ohne weitere Energie aufnehmen zu können – das ist wie das berüchtigte Fass ohne Boden! Genau da liegt der Grund, warum Sie so auslaugen, wenn Sie Probleme wälzen!

 

Was also können Sie tun?

Kommen Sie aus dem Hamsterrad Ihrer Gedanken heraus!

Aber wie können Sie das machen? Hier kommt eine kleine Übung für Sie:


Gehen Sie einmal in sich, nehmen Sie sich ein wenig Zeit für sich selbst. Ohne Handy oder andere Ablenkungen. Setzen Sie sich hin, atmen Sie ganz bewusst ein und aus. Spüren Sie, wie Sie jetzt gerade hier sitzen. Fühlen Sie in sich hinein. Wie sind Sie jetzt gerade? Beginnen Sie nach einer Weile, Ihre Gedanken zu beobachten, ganz ohne sie zu bewerten. Ganz gleich, was Sie denken. Schauen Sie sich einfach nur dieses Hamsterrad genau an. Schauen Sie ihm in der Bewegung zu. Mit der Zeit werden Sie feststellen, dass Ihre Gedanken immer ruhiger und weniger werden. Vielleicht fühlen Sie sich jetzt schon entspannter und Sie können leichter durchatmen, als wäre eine Last von Ihnen genommen. Seien Sie weiterhin einfach nur der Beobachter Ihrer Gedanken, ganz einfach – nicht mehr und nicht weniger.

Es ist, wie das Rad eines Fahrrads: Je schneller es fährt, umso weniger erkennen Sie von seinen Speichen, Sie nehmen nur eine Fläche wahr. Wird das Rad langsamer, nehmen Sie die Speichen wieder wahr. Das geschieht auch, wenn Sie Ihre Gedanken aufmerksam beobachten: Oft nehmen Sie gar nicht mehr wahr, dass Sie denken – gerade dann, wenn das Gedanken-Karussell sich sehr schnell dreht. Kommen Sie in die Beobachtung, können Sie einzelne Gedanken und somit deren Inhalt besser wahrnehmen. Je länger Sie Ihre Gedanken beobachten, umso mehr Distanz entsteht zu ihnen. Sie nehmen Ihr Problem ganz anders wahr: mit Distanz und Ruhe. Sie sind nicht mehr so eingenommen von Ihrem Problem. Plötzlich gewinnen Sie einen Überblick und dadurch neue Perspektiven. Dadurch schrumpft das Problem in sich zusammen.

Und vielleicht können Sie ja sogar erkennen, dass sich mit der Zeit Lücken in Ihrem Denken auftun, klein aber fein. Beobachten Sie diese, so wie Sie auch Ihre Gedanken beobachten und fühlen Sie sich einfach wohl. Halten Sie nicht an dieser Stille zwischen den Gedanken fest. Bleiben Sie einfach nur in Ihrer Beobachter-Rolle.

Am Ende dieser Übung dürfen Sie ein paar tiefe Atemzüge machen, sich strecken und umschauen. Wie geht es Ihnen jetzt? Spüren Sie in sich hinein. Wie fühlt sich Ihr Körper an?

Mit dieser kleinen Übung kommen Sie aus dem Kopf heraus, Sie erden sich, sie gewinnen Bodenhaftung, Ruhe und Gelassenheit.

Machen Sie sich diese Übung zur Gewohnheit und üben Sie sie mehrmals am Tag. Schon bald werden Sie merken, dass Sie auch in Ihrem Alltag sehr viel ruhiger und gelassener agieren, als noch zuvor.



 


Ich wünsche Ihnen viel Erdung, Geborgenheit und Ruhe!

Ihre Anja Keukert

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